Die Alpen haben ihren besonderen Charakter, Natur und Mensch stehen in direkter Beziehung. Die Kraft der Natur ist präsent und spürbar: Extreme lassen einen Mikrokosmos entstehen. Pflanzen klammern sich an Felsen und brauchen nur wenig Nahrung. Die Phasen der Jahreszeiten sind intensiv und karg. Die liebliche Bergblume trotzt mit ihrer Leichtigkeit den Widrigkeiten der Natur. Das Wesentliche rückt in den Mittelpunkt.
Möbel für den Alpenraum setzen sich mit den Gegebenheiten, den Materialien und der Kultur der Alpen auseinander. Wertschätzung, Identität und ein bewusster Umgang mit den Ressourcen führen zu charakteristischen Möbeln.
Ursprünglich wurden die Möbel direkt auf der Alm gebaut und genutzt. Im Winter, wenn weniger Arbeit in der Natur anfiel, war Zeit für das Herstellen einfacher Gebrauchsgegenstände. Mit dem Alpentourismus um die vorletzte Jahrhundertwende aus Königsländern wie England wurden für die Kurhotels aufwendige und überladene Verzierungen an den Brettstühlen, den sogenannten Stabellen, angebracht.
„Die Stabelle ist ein typischer
Stuhl des Alpenraums.
Aus Brettern und Pfosten
wurde mit einfachsten
Mitteln ein Stuhl mit Lehne
zusammengezimmert.“
Florian Hauswirth, Designer
Von der Idee zur Serienproduktion
Die Stabelle ist ein typischer Stuhl des Alpenraums. Im Alpenraum gibt es ein Designverständnis, das nicht an Nationalitäten gebunden ist; ein Umfeld, das von der Natur geprägt ist. Aus Brettern und Pfosten wurde mit einfachsten Mitteln ein Stuhl mit Lehne zusammengezimmert. Die Beine und die Rückenlehne werden in die hockerähnliche Sitzfläche gesteckt.
Der Stuhl „VNA CHAIR“ ist nach dieser Konstruktion gebaut. Er besteht zu 100% aus hochwertigem Massivholz und wird mit einem Minimum an Leim hergestellt. Einzig zur Sicherung des Keiles zwischen Rückenlehne und Sitzfläche ist eine Schraube verbaut. Die Sitzmulde sowie die weichen Kanten der Rückenlehne wurden früher von Hand geschnitzt, während heute modernste CNC-Technik verwendet wird, um diese kunstvollen Details präzise zu reproduzieren. Der Charakter des Stuhls ist geprägt von der handwerklichen Formensprache, die in die industrielle Fertigung übersetzt wurde, wodurch er eine einzigartige Kombination aus traditionellem Handwerk und moderner Technologie verkörpert.
Die Formgebung thematisiert das „Zusammengesteckte“ sowie das Durchdringen und Verschmelzen. Gegenläufige und weiche Konturen nehmen Bezug auf die Holzstruktur und bilden ein harmonisches Bild.
Der Name „Vna“ bezieht sich auf ein rätoromanisches Dorf in den Schweizer Bergen. Zum Auftakt des Projekts haben sich Florian Hauswirth und ZEITRAUM für einige Tage in diesem Dorf getroffen. Sie haben die Natur in den Bergen, das regionale Handwerk und die Ausstrahlung des Ortes eingefangen. Diese Stimmung spiegelt sich in der ALPENRAUM Kollektion wider.